Erdélyi Szövetség

"Széles körben ismertetnünk kell a félrevezetett világgal a valóságos magyar múltat, s az igazság feltárása által vissza kell szerezzük szétszakított népünk önrendelkezési jogát" (Wass A)

 

 

Protest gegen die gewaltsame Zerstörung und Wegnahme des Friedhofes im Tal des Flusses Úz

                           (Stellungnahme des Siebenbürgerischen Verbandes)

 

In den letzten 100 Jahren seit 1920 wurden die in Siebenbürgen seit Urzeiten beheimateten Ungarn mit einer Vielzahl von Repressalien belegt, wie Zwangsaussiedlung aus der Heimat, ständige  Atrozitäten, in den Kriegsjahren mit ethnischer Säuberung, Völkermord, seit dem Ausbau der rumänischen Verwaltung mit der Wegnahme der ungarisch sprachigen Schulen, Einschränkung des Gebrauchs der ungarischen Sprache und Verordnungen zum Ausschluss aus der Verwaltung, Wegnahme von Grund und Boden, Haus und anderen persönlichen Eigentums, Unterdrückung der ungarischen Kirchen, Verfolgung der Priester, die Besiedlung der Grenzgebiete mit Rumänen, dem Ausbau der s. g. Kulturzonen auf Szekerland, die „Rückrumänisierung“ der Szekler, mit höheren Steuern, mit diskriminierender Kreditpolitik gegenüber ungarischen Unternehmen. Mit Numerus Clausus wurden die ungarischen Studenten gehindert, die Universitäten zu besuchen, ihre Lehrer und intellektuellen Führer wurden durch ständige Verfolgung gezwungen, nach Ungarn zu emigrieren. Ihre Ortsnamen, Familiennamen wurden abgeschafft. Nach 1945 hat eine neue Epoche des Abbaus des ungarischen Schulnetzes begonnen und wird heutzutage fortgesetzt mit der Eingliederung der ungarischen Arzt- und Pharmazie-Fakultät von Marosvásárhely (deutsch: Neumarkt am Mieresch) in die rumänische Universität und mit der Verstaatlichung des szekrischen Mikó Kollegiums. Seit der Wende werden Siebenbürgen und die szekrischen Bezirke mit größeren Abgabepflichten bzw. mit zurückgehalten Mitteln für die Entwicklung der Wirtschaft diskriminiert, die ungarischen Führungskräfte in der Verwaltung (Bürgermeister, stellvertretende Bürgermeister) mit gerichtlich verordneten Geldstrafen belegt und verängstigt, damit wird die ausgestreckte Hand der sozialistischen Zentralisierung bedient und die Handlung der Präfekturen legalisiert.

Jetzt sind wir schon soweit gekommen, dass zur Umwandlung der ungarischen Städte in ein rumänisches Stadtbild nicht nur riesige Gebäude und orthodoxe Kirchen gebaut werden, nicht nur die Institutionen, Grund und Boden und persönliches Eigentum der Ungarn weggenommen werden, sondern sogar ihre Friedhöfe!

Nach der Wende sind aus dem Friedhof von Házsongárd, der Ruhestätte hervorragender siebenbürgischer ungarischer Wissenschaftler, reihenweise ungarische Gräber verschwunden, an deren Stelle wurden Rumänen beerdigt und jetzt soll den Ungarn auch noch der ungarische Friedhof des Úz-Tals weggenommen werden! Wie bereits beim Pogrom von Marosvásárhely 1990 ist am 6. Juni ein wütender oder aufgehetzter rumänischer Mob gewaltsam in den Friedhof eingedrungen, hat gewütet, die dort wachenden Szekren angegriffen und beschimpft, wie so etwas in dieser Gegend häufig vorkommt.

Auf diesem Friedhof des Úz-Tals wurden mehr als 1000 österreichisch-ungarische und auch deutsche Soldaten beerdigt, die in den Kämpfen im Úz-Tal bis Anfang 1918 gefallen sind. Für einige außergewöhnlich tapfere Offiziere wurden Denkmale gesetzt. Im Jahre 1944 haben sowjetische Militärformationen die hier stationierten szekrischen Einheiten in wenigen Stunden vernichtet, die gefallenen Szekren ruhen in unbeschrifteten Gräbern. Deshalb wurde – unter anderem auf Initiative der noch lebenden szekrischen Veteranen - nach 1990 im Heldenfriedhof ein Denkmal für die im zweiten Weltkrieg gefallenen Soldaten errichtet. Der Friedhof ist seit 1994 offizielle Gedenkstätte und wird laufend erneuert. Bis jetzt wurden mehr als 670 Grabkreuze wieder errichtet und mit Unterstützung des ungarischen Staates mehrere Denkmale von der Selbstverwaltung von Csikszentmárton und anderen Organisationen neu aufgestellt.

In den letzten 100 Jahren wurden zahllose ungarische Heldenfriedhöfe vernichtet oder verwahrlost (z. B. wurde in der Nähe des Gyilkos-See der österreichisch-ungarische Heldenfriedhof im Jahr 1987 auf Befehl der Ceausescu-Behörde mit Bulldozern einfach platt gemacht). Der Friedhof im Úz-Tal ist das einzige erhaltene Denkmal des ersten Weltkrieges in Szekerland. Die rumänische Innenpolitik hebt auf verschiedene Anzeigen nur die Hände: „wir können nichts machen“ und „wir prüfen die Angelegenheit“. Gleichzeitig wurden in einem Schauprozess István Beke und Zoltán Szöcs zu fünf Jahren Gefängnis unschuldig verurteilt!

Wir müssen feststellen, dass jegliche friedliche Annäherungen des ungarischen Staates von Seiten der rumänischen Justiz, Behörden und Polizei brutal abgewiesen werden. Es gibt keinen anderen  Ausweg für die größte Minderheit in Europa, für die im Szekerland lebenden Ungarn, als die territoriale Autonomie in Rumänien: das ermöglicht eine regionale Gesetzgebung, eine regionale Regierung mit einer ihr unterstellten eigenen Polizei, die örtliche Verwendung der örtlichen Steuern (ergänzt um Zuschüsse aus zentralen Haushaltsmitteln), so kann sie selbst über das eigene Leben entscheiden. Im Grunde reden wir über das NUT2-Modell, welches innerhalb der EU den nationalen Minderheiten die Selbstbestimmung in einer territorialen Autonomie ermöglicht. Für Siebenbürgen, das Banat, das Partium müssen wir die Unabhängigkeit innerhalb von Rumänien fordern, da dies der einzige Weg zu Rückintegration in die europäische Kultur ist, weg von der anders entwickelten Wirtschaft und der anderen Kultur des königlichen Rumäniens.

Wir müssen dem 100-jährigen Leiden ein Ende setzen!

Budapest, 7. Juni 2019

                                                                                   Dr. Józsa Hévizi

Vorsitzende des Siebenbürgischen Verbandes                     

 

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